In einer höchst kodifizierten Darstellungsweise konfrontiert GH0809 die Betrachtenden mit schwierigen Thematiken wie Kriegsberichten und eröffnet so eine alternative, distanzierte und subjektive Lesart aktueller Ereignisse.

GH0809 (Gaza Houses 2008–2009) ist eine Serie, die nach der Militäroperation Israels gegen den Gazastreifen zwischen dem 27. Dezember 2008 und dem 18. Januar 2009 entstand. Dabei wurden über 1 300 Palästinenser – 65% davon Zivilisten – getötet und 5 400 verwundet. Infrastrukturen und Wohnhäuser wurden in großem Umfang bombardiert. Da der Künstler aufgrund einer Blockade nicht selbst nach Hause kommen konnte, bat er den Journalisten Sami al-Ajrami, die von den Bomben betroffenen Wohnhäuser nach einem genauen Protokoll zu fotografieren. Batniji wählte die Bilder der zerstörten Häuser aus und präsentierte sie in der Art einer Immobilienanzeige, einschließlich eines ausführlichen Kommentars. GH0809 konfrontiert die Betrachtenden mit der Diskrepanz zwischen einer höchst kodifizierten Darstellungsweise und schwierigen Thematiken wie Kriegsberichten und eröffnet so eine alternative, distanzierte und subjektive Lesart aktueller Ereignisse, die sich vom formatierten Diskurs der Nachrichten, Klischees, aber auch von einer einschränkenden Betrachtung der eigenen künstlerischen Arbeit distanzieren will.