Die Ästhetik des Alltäglichen

Identitäten wandeln sich, während das »Äußere« und »Aussehen« von Kultur zum Ort von Begegnung wird.

Fließende Übergänge und Fragmentierung kennzeichnen migrantische Kulturen im Stadtbild. GLUB ist das arabische Wort für »Herz« und »Samen«. In Berlin erzählen Schalen von Kernen die Geschichte migrantischer Kulturen in europäischen Stadtzentren. Diese Spuren flüchtiger Gesten sind »niedrigschwellige« Ikonen migrantischer Ästhetiken. Indem diese Samen die Präsenz und das Zusammentreffen der Menschen, die sie hinterlassen haben, bezeugen markieren sie einen sichtbaren Moment der Vielfalt, bilden tatsächlich migrierende Ästhetiken aus.


Manche sagen, die Schalen dienen dazu, sich die endlose Zeit der Arbeitslosigkeit zu vertreiben. Der Konsum von Kernen aller Art wurde von einer Gewohnheit zur Tradition, von einer Tradition zur Verkörperung eines Gefühls von Nähe und Gemeinschaft und ist mittlerweile charakteristischer Zeitvertreib unter jungen Migrant:innen in zahlreichen Städten. Als europäische Jugendliche begannen, die als cool angesehene Gewohnheit nachzuahmen, wurde ihr Aufkommen sogar noch allgegenwärtiger. Identitäten wandeln sich, während das »Äußere« und »Aussehen« von Kultur zum Ort von Begegnung wird.