Stets haben Menschen die Natur durch mediale und politische Techniken zu Landschaften umgeformt. Sie zeugen von menschlicher Bemächtigung und Gestaltung natürlicher Gegebenheiten, den Gesichtern, die diese der Welt einprägen und die immer häufiger apokalyptische Szenarien zeichnen. Heute ist »Waste Land« ein fester Begriff geworden für Terrains, in denen in Sci-Fi-Literatur, Gaming und Film das Leben nach der großen Katastrophe imaginiert wird. All diese Erzählungen basieren auf einem Kampf ums Überleben in unwirtlichen Welten, die es zugleich aus den Überresten gescheiterter Zivilisationen neu zu konzipieren und aufzubauen gilt. In einer dystopischen Gegenwart – in der immer mehr Menschen sich in den Trümmern ihrer Existenz wiederfinden – scheint die Realität nur noch verfremdet darstellbar, werden fiktionale Parallelwelten zum Spiegel realer Entwicklungen, überschreiten Science-Fiction und spekulative Fantastik etablierte Erzählungen und Weltentwürfe.
Wie angesichts einer Stasis synchroner Krisen ein »Danach« vorstellbar machen? Lassen sich durch fantastische Welten und digitale Dystopien »andere« Zukünfte realer entwerfen? Können künstliche Narrative weltbildende Praktiken informieren, Imagination und Invention, Animation und Konstruktion Resonanzen erzeugen? Eröffnen Darstellungen einer Welt nach der Apokalypse, Vorstellungen post-humaner voidspaces, Bildwelten jenseits des Menschen überhaupt einen Raum im Hier und Jetzt?